Das Kartenhaus Teil 1

Innerlich hatte sie schon lange ihr Leben durchgeplant. Sicherlich war es nicht immer so gewesen, doch seit sie geglaubt hatte, die Liebe gefunden zu haben, hatte sie viele ihrer Träume nach dieser ausgerichtet. Mancher mag sagen, eine solche Aufopferung sei falsch, doch kann es wirklich falsch sein, an Träume zu glauben und sie zur Wirklichkeit werden lassen zu wollen? Sie hatte geträumt von einer gemeinsamen Zukunft. Sie glaubte das gefunden zu haben, woran andere nicht einmal zu glauben wagten: Die wahre Liebe. Alle Träume lagen schillernd und unberührt vor ihr, so dass sie sicherlich glaubte sie nach und nach verwirklichen zu können. Wer könnte ihr daraus einen Vorwurf machen? Vor ihrem geistigen Auge konnte sie alles sehen, was sie sich je erhofft hatte und hatte doch keine festgelegten Vorstellungen, solange sie es mit der Person, die sie liebte hätte teilen können.

Immer dichter zogen sich die Wolken über ihrem nach außen hin perfekt scheinenden Kartenhaus zusammen, ohne dass sie es zu merken schien. Der Sturm, den sie viel zu lange vergeblich zu ignorieren versuchte hatte, zog ihr den Boden unter den Füßen hinfort, als er unbarmherzig auf sie losbrach. Er hielt all ihre Träume gefangen, sperrte sie in unerreichbar scheinende Boxen, weit entfernt von ihr, so dass sie für einen Augenblick verblassten Das für Außenstehende so schöne Kartenhaus brach in sich zusammen und begrub sie unter sich. Es nahm ihr die Fähigkeit ihre Gedanken zu sortieren und so sie trotz der vielen, unreparablen Scherben wie magisch in seinen Bann. Plötzlich begann sie all ihre Ziele und Träume zu überdenken, nur um festzustellen, dass sie diese im scheinbaren Schutz des Kartenhauses schon lange aus den Augen verloren hatte. Viele ihrer Bedürfnisse hatte sie ignoriert, zurückgestellt und gänzlich ausgeblendet, aus Angst davor, das Kartenhaus mit ihren Taten oder Wünschen beschädigen zu können. Dennoch zerbrach es vor ihren Augen, ohne das sie es hätte verhindern können, so sehr sie es auch versucht hatte.

Versunken im täglichen Gedankenchaos begibt sie sich nun erneut auf die Reise. Wonach fragt man sie, doch sie kann es kaum beantworten. Alle persönlichen Wünsche und Ziele erscheinen ihr nur halb so wertvoll, da sie diese nun alleine erreichen muss. Und so fragt sie sich immer wieder: Kann man alleine wirklich glücklich werde? Beantworten kann sie diese Frage weder anderen, noch sich selbst ehrlich, denn ist Glück nicht eine Lebenseinstellung? Kann man sich nicht über vieles freuen und dadurch Glück erlangen? Sie beginnt sich selbst zu reflektieren auf der Suche nach dem, was sie glücklich machen kann. Materielle Dinge erscheinen ihr auf dieser Suche wenig hilfreich. Sie hat alles, was sie sich nur wünschen könnte, glaubt zu wissen, wo sie ihr beruflicher Weg einmal hinführen wird und doch fängst sie jetzt erst an, ihr Glück zu finden.

Die Suche nach dem Glück ist eine ewige Reise. Man muss erst lernen, die vielen, unterschiedlichen Anzeichen des Glückes wahrzunehmen. Viele Meschen begegnen einem auf diesem Weg, der Reise zu sich selbst. Das Firmament mag noch roh und unfertig erscheinen, doch verspürt sie eine Welle des Glückes durch die neu wiedergefundene Freiheit auf sie zurollen.

Selbstverschluss

Bist du klein lässt du niemanden rein.

Bist du groß stellst du alle bloß. 

Du hast Angst vor dem Entdecken.

Du hast Angst vor diesen “ Zecken“.

Die Tür schließt fest.

Das Schloss, es sitzt.

Es ist deine rote Jacke, die dahinter blitzt.

©Julieenjoyslife

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Die Zugfahrt (an M.)

Wir werden uns wiedersehen, dachte sie. Doch schon im selben Moment, da der Zug den Bahnhof verließ und sich leise ratternd in Bewegung setzte, musste sie sich eingestehen wie wenig Glaubwürdigkeit sie ihren eigenen Worten doch zutraute, ihr Blick schweifte über den Boden. Sie hatten sich gerade erst kennengelernt und es war bei weitem nicht so, als dass sie sich während dieser kurzen Zeit irgendwie nahe gestanden hätten, ganz im Gegenteil. Fast eine ganze Woche waren sie im Strom der Masse für dem jeweils anderen unentdeckt geblieben. Natürlich hatte man sich zuvor schon gesehen, kein Zweifel, doch die Weite der Bühne war schier unendlich und die Wahl der Statisten viel zu groß, als das man sich außerhalb des zufälligen Wahrscheinlichkeitsgebietes hätte bemerken können. Den letzten Tag aber, an dem sie es endlich schafften den vorher so starr scheinenden Gruppen Konstellationen zu entkommen und sich außerhalb des Gedränges ganz unverhofft wieder zu finden, stellten sie fest, was sie während dieser ganzen Zeit vermisst und gesucht hatten ganz ohne es zu realisieren und doch erst jetzt, fast schon zu spät dem Anschein nach gefunden hatten.

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happy go lucky (it’s my way)

Once a friend told me that I’m not able to understand the big problems other people have because I’m a happy go lucky person. I totally disagreed with her in the first point maybe she thought my life is easier than the life other people have, but I’m dealing with my own problems every day and it’s okay, because these problems just challenge me to get better every day but that’s not the main point I wanna talk about. Finally I understand the second part of her sentence and I realised it’s the best compliment anyone could ever say to me. Maybe she didn’t saw it as a compliment in first place but I do now understand it beause I know she didn’t meant the shy, invisible person everyone sees when they first look at me. That moment she meant the optimistic, funny, happy, sometimes weird and freaky person deep inside of me she literally saw the real me not the one everybody thinks I am. So I wanna thank her for calling me a happy go lucky person cause that’s who I really am and I love myself for being optimistic and trying to do the best out of every situation. Besides what would pessimistic thoughts even give to me? Nothing than worrys and a waste of time so I’d rather stay the way I am cause that’s obviously the right way, it’s my way.

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Ich will nicht verstehn-will alles verdrehn (Gedicht) (an M.)

(Inspiration: Wir sind Helden: Du erkennst mich nicht wieder (Lied) https://www.youtube.com/watch?v=DpA4GOQk7FM )

Ich will nicht verstehn,

will ständig die Realtität übersehn,

mich um mich selbst im Kreise drehn,

und doch muss auch ich es mir endlich eingestehn

es kann so nicht mehr weiter gehen.

Ich darf nicht immer alles missverstehn,

dir nicht dauernd die Worte im Mund verdrehn,

um zu sagen alles weitere werden wir schon sehn,

und irgendwie werden wirs schon überstehn,

so kann das wirklich nicht weiter gehen.

Ich kann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehn,

dich nicht und mich schon gar nicht verstehn,

es wird Zeit endlich aufzustehn,

einen großen Schritt Richtung Zukunft zu gehen,

alles zurück lassen und mir eine neue Welt zusammen nähn.

©Julieenjoyslife

Diese Realität braucht keine Träumer (Teil 2)

(Inspiration: FM Reset, Not Your Enemy (song) https://www.youtube.com/watch?v=p8yYXkBp2yk)

“Hör zu, wir beide wissen es, wir wissen es genau. Du versuchst dich doch nur zu verstecken, seit Jahren willst du vor etwas davon laufen, das du dir selbst auferlegt. Stetig drehst du dich im Kreis, versuchst davon zu rennen, dich zu verändern, anzupassen an etwas, von dem wir glauben das diese verdammte Gesellschaft es von uns verlangt. Steh endlich auf, du darfst nicht immer liegen bleiben. Genug, viel zu lange hast du dich ausgeruht auf der vorgegaukelten Perfektion, dich hinter einer Maske versteckt, die deinem wahren Ich nicht im geringsten gerecht wird. Wach endlich auf!´´

“ Natürlich will ich, kein Frage,…aber ich kann nicht. Ich kann nicht, Anpassung ist Überleben. Du musst dich der Gesellschaft unterwerfen, sonst bist du verloren, wir alle müssen das, ob wir wollen oder nicht.´´

“ Ja, du magst recht habe, wir alle versuchen uns immer wieder zu verstecken, uns anzupassen, nicht aufzufallen und nur wenigsten schaffen es, der unendlichen Spirale der unkontrollierbaren Manipulation auf Dauer zu entkommen, von der niemand wirklich ihren Ursprung kennt und der doch alle widerstandslos folgen. Du glaubst du könntest dich verstecken, aber ich sehe dich trotzdem, ich kenne dich, ich kann durch deine Maske hindurch sehen. Du warst nicht immer so, doch du hast dich verändert, du hast dich und all das, was du hattest weggeworfen, alles aufgegeben, um der Masse Folge zu leisten. Irgendwo da drin bist du noch immer stark, ich weiß es, du kannst es schaffen, wenn du nur willst. Aber verdammt hör mit diesem ewigen Selbstmitleid auf, du bist nicht unsichtbar, du warst es nie und wirst es auch nie sein. Du hast mehr zu sagen, als die meisten dir zutrauen, also steh auf, kämpfe für dich, für das was dir wichtig ist, Rückschläge gibt es immer, doch wer den Kampf nicht beginnt hat schon vorher verloren, ohne je eine Chance gehabt zu haben. Du hast diese Chance, also nimm sie endlich, pack sie mit beiden Händen, ganz fest und lass sie nie wieder los, denn ehe du dich versiehst ist sie vertan und du wirst für immer ein Niemand unter Unbekannten bleiben, doch das bist du nicht und wir beide wissen es. Also rauf dich zusammen, nimm dein Schicksal in die Hand, lass die Hüllen fallen und kehre zu dem zurück was du wirklich bist.´´

“ Wie gerne würde ich ausbrechen und endlich alles hinter mir lassen, ich selbst sein, mir nicht so viele Gedanken machen, was aber wenn ich es nicht schaffe? Was, wenn ich versage und dann gar nichts mehr habe? Das Versteckspiel hinter der Fassade der Anpassung ist doch viel einfacher, als der Wahrheit ins Gesicht zu sehen.´´

©Julieenjoyslife

Die Bestie in uns (Gedicht)

Dieses Gedicht schrieb ich in Zusammenarbeit mit der außerordentlich talentierten lettercastle https://lettercastle.wordpress.com/ , wer sie noch nicht kennen sollte hat eindeutig was verpasst. 😉 Vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit.

Die Bestie haust nicht in Höhlen, Ruinen und Kellern.

Sie lebt in uns, dir und mir.

Wir können sie nicht immer sehen, denn sie ist schneller,

doch sei dir gewiss sie ist immer hier.

Sie schleicht sich an, sitzt neben dir und wiegt dich in den Schlaf.

Du fühlst dich geborgen, du fühlst dich warm, doch sie spielt es zu gut das unschuldige Schaf.

Sie wird bald auffallen und mir ihr werden wir auffliegen.

Denn ob wir wollen oder nicht, wir sind eins.

Gar ohne es zu merken werden wir uns selbst zu Grunde richten,

denn es ist niemand da uns zu retten, wie früher einst.

©lettercastle und ©Julieenjoyslife

dein heimlicher Schatten (Gedicht) (an M.W.)

Ich gehe die Straße entlang, unerkannt.

Ich verstecke mich nicht mehr.

Denn ich weiß bin wer.

Du stehst an einer Ecke ganz allein im Regen.

Ich laufe auf dich zu, dir entgegen.

Du siehst mich nicht, wie auch?

Ich laufe durch dich durch.

Bin unsichtbar, unerkannt, ungenannt.

Ich bin die, deren Hand auf deiner Schulter liegt,

wenn du es am wenigsten erwartest

und doch am meisten brauchst.

Ich bin die, die an dich glaubt,

wenn du die Hoffnung längst schon aufgegeben hast.

Ich bin die, die dir blind vertraut.

Ich bin dein heimlicher Schatten,

den du nie entdecken wirst,

denn deine Augen fixieren den Boden der Zukunft

keine Zeit für einen Blick zurück,

nicht einmal ein winzig kleines Stück.

©Julieenjoyslife

Die Realität kommt zurück (die etwas andere Hausarbeit Teil 5)

“Unsere Wahrnehmung bestimmt unsere Realität´´ (Qui-Gon Jinn)

Real? Nein Real ist etwas völlig anderes. Das Internet bietet auch uns Versteck und Zufluchtsort um wie wir glauben vor der Realität davon laufen zu können. Wir können uns hier das scheinbar perfekte Leben ermöglichen, welches wir in der harten Wirklichkeit nie erreichen könnten. Wir fliehen oder zumindest versuchen wir es, wir fliehen in erster Linie aber nicht vor den anderen, sondern häufig gar vor uns selbst. Wir erstellen YouTube Kanäle und Blog Accounts, auf denen wir nicht die sein müssen, die wir wirklich sind. Wir müssen nicht mehr die Langweiler sein, die jeden Tag der gleichen Arbeit nachgehen, nur um Abend für Abend erschöpft ins Bett zu fallen und am nächsten Morgen den tristen Vorgang zu wiederholen. Wir können uns selbst gestalten, verändern, bearbeiten, entwickeln, mitreden, unsere Meinung kund geben. Es ist doch bei weitem einfacher seine Meinung über das Internet zu veröffentlichen, dort wo man dem Gegenüber nicht direkt in die Augen schauen muss, wenn man ihm etwas schlechtes sagt, dort wo einen Kritik nur in weiter Ferne treffen kann, dort wo einen die unbekannten Fans finanzieren, und man sie doch nie real ertragen muss, dort wo ich sein kann wie ich will ohne je erkannt zu werden. Viele träumen davon YouTube Star oder Modeblogger zu werden, denn wir sehen und lesen täglich von denen auf der anderen Seite des Bildschirms, die es schon geschafft haben. Die, die wie es scheint sich selbst zum Star machen konnten, ohne dafür auch nur einen Finger krum machen zu müssen. Die wirkliche Arbeit dahinter sehen wir oft gar nicht, denn die Realität schlägt hart aber stetig um sich. Die aller meisten Youtuber, Blogger oder sonstigen kreativen Köpfen bleiben in den Weiten des Internets genau wie wir ihr Leben lang unerkannt, unentdeckt, ungewürdigt ihres Talentes, doch so ist es nun einmal, denn so sehr wir es uns auch manchmal wünschen mögen, einfach abtauchen zu können, jemand anderes zu sein, so ist und bleibt die virtuelle Welt des Internets für die aller meisten von uns keine oder wenn nur ein kleiner Teil der Realität. Wenn wir dann Abend für Abend alles herunter fahren, den Laptop zuklappen, das Handy ans Ladekabel stecken, um dann umringt von blinkenden Lichtern die Dunkelheit zu erfassen, müssen wir uns jedes Mal aufs Neue eingestehen, dass hier, das Offline, das ist mein Leben, denn die Trends und Seiten des Internets kommen und gehen fast im Sekundentakt, die Realität aber wird immer bleiben.

©Julieenjoyslife

Hatte George Orwell also Recht? (die etwas andere Hausarbeit Teil 4)

Den Überwachungsstaat, den George Orwell uns schon Ende der fünfziger Jahre in seinem Roman 1984 vorausgesehen hat, haben wir uns mit Hilfe, über und durch das Internet selbst zur Realität gemacht. Freiwillig setzen wir uns einer vierundzwanzig Stunden, sieben Tage die Woche Überwachung über all unsere Internetaktivitäten aus, denn wie können es häufig schon allein aus beruflichen Gründen nicht mehr ohne das Internet, selbst wenn wir es wöllten. Also nehmen wir leichtfertig die Überwachung des Staates, der unsere Google Ergebnisse, unsere Tweets und unsere Follower Zahlen kontrolliert hin, denn wir sind abhängig geworden von einer höheren Instanz, von der der einfache Bürger oft noch glaubt sie im Griff zu haben, da er sich selbst nicht eingestehen kann, dass er schon lange vor der Facebook, Tumblr und Co. Den Überblick verloren hat. Wir veröffentlichen Details unseres Lebens, die wir vor nicht allzu langer Zeit vermutlich gerade einmal unseren nächsten Freunden und Verwandten anvertraut hätten.

Und doch, doch können wir es nicht lassen, denn wir wollen uns der ganzen Welt präsentieren, es reicht uns nicht mehr nur von unseren Freunden und Verwandten gesehen und gelobt zu werden, wir wollen das uns alle sehen und bewerten. Auf der Suche nach Anerkennung hilft uns also das Internet, denn es macht es uns leicht, ein Klick und ich kann mich darstellen, so wie ich es schon immer wollte. Das Leben ist ein Wettlauf geworden, bei weitem nicht mehr nur ein Wettlauf gegen die Zeit, sondern ein Wettlauf gegen alles und jeden. Stärker als je zuvor vergleicht der Mensch sein eigenes ich mit dem nach außen scheinenden Bild der anderen. Wir alle wollen sein, wie die Stars, die wie es scheint nichts Besseres zu tun haben, als und den lieben langen Tag Fotos und Bilder ihres perfekten Lebens zu präsentieren, Fotos ihres angesagten Haarschnittes, ihres neuen Autos oder ihres niedlichen Hundes. Wir alle wollen sein wie die, von denen wir glauben sie seien perfekt, dabei sind diese oft nur Meister des Vorgaukelns, die mittels neuster Computerprogramme sich und ihr Leben biegen und drehen, wie sie es gerade wollen und brauchen.

©Julieenjoyslife